DIE TÜRKEI MUSS IHRE WAHRE MACHT BESSER NUTZEN!

Die Redner des Türkisch-Deutschen Wirtschaftstages, der in diesem Jahr zum fünften Mal von der Vereinigung Europäisch-Türkischer Unternehmer und Industrieller (ATIAD) organisiert wurde, waren sich einig, dass die Türkei ihr wirtschaftliches Potenzial besser nutzen muss.

In seiner Eröffnungsrede zur Veranstaltung im Düsseldorfer Kongresszentrum am 24. Oktober 2015 betonte ATİAD-Vorsitzender Aziz Sarıyar die negativen Auswirkungen der politischen Unsicherheit in der Türkei auf das gesellschaftliche Leben und die türkische Wirtschaft im Vorfeld der historischen Wahlen am 1. November und rief alle dazu auf, ihr demokratisches Wahlrecht wahrzunehmen.

Sarıyar ging auch auf die Handelsbeziehungen zwischen der Türkei und Deutschland ein und betonte Deutschlands Position als wichtigster Handelspartner der Türkei. Er betonte, dass fast 100.000 türkische Unternehmen in Deutschland, die 500.000 Menschen beschäftigen, eine bedeutende Wirtschaftsmacht darstellen.

Er erklärte außerdem, dass niemand das Recht habe, das Flüchtlingsproblem in der Türkei und Europa zu ignorieren. Sarıyar, der diese Botschaft überbrachte, sagte: „Es ist inakzeptabel, dass Europa seine Türen für verzweifelte Menschen verschließt, die in ihren eigenen Ländern alles verloren haben und in Frieden leben wollen.“

Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel, der später vor den Teilnehmern des 5. Türkisch-Deutschen Wirtschaftstages, an dem auch die Generalkonsulin der Republik Türkei in Düsseldorf, Şule Gürel, und der Düsseldorfer Handelsattaché Mustafa Hilmi Aşkın teilnahmen, begrüßte die Teilnehmer und erklärte, Düsseldorf biete zahlreiche Vorteile für Investoren, die in Europa Geschäfte tätigen möchten, und sei ein wichtiger Knotenpunkt für den internationalen Handel.

Der Hauptredner der diesjährigen Veranstaltung, Dr. Talat Ulussever, Vorstandsvorsitzender der Borsa Istanbul A.Ş., äußerte sich zu den türkischen Kapitalmärkten und den Aktivitäten der Borsa Istanbul. Anschließend hielt er eine Rede vor der Borsa Istanbul A.Ş. Der stellvertretende Generaldirektor Dr. Mustafa Kemal Yılmaz, der Finanzvorstand der Do & CO Aktiengesellschaft, Dr. Klaus Petermann, und der Vorstandsvorsitzende der Şahinler Holding, Kemal Şahin, nahmen an einem Forum zum türkischen Finanzsektor teil, bei dem die Zukunft des türkischen Aktienmarktes und die Bedeutung ausländischer Investitionen im Mittelpunkt standen.

Im Nachmittagsprogramm der Veranstaltung erklärte die stellvertretende Vorsitzende der Republikanischen Volkspartei, Prof. Dr. Selin Sayek Böke, dass es sinnlos sei, über die Wirtschaft zu diskutieren, solange die Demokratie in der Türkei nicht voll funktionsfähig sei, der soziale Frieden bedroht sei und Fehler in der Bildungs- und Außenpolitik korrigiert seien. Sie erklärte, die Probleme der Türkei seien nicht unlösbar, erforderten aber die Einsetzung einer integrativen Regierung, die das Land einen könne.

Im Anschluss an die Rede fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die türkische Wirtschaft nach den Wahlen“ statt. Anwesend waren Selin Sayek Böke, Prof. Dr. Güngör Uras, Wirtschaftskolumnist der Zeitungen Dünya und Milliyet, Erdal Sağlam, Wirtschaftskolumnist der Zeitung Hürriyet, und Mehmet Yaşaroğlu, CEO der Meba Steel GmbH und Mitglied der ATİAD. Dies war der interessanteste Teil. Es wurde festgestellt, dass die Türkei seit vielen Jahren keine nennenswerten ausländischen Investitionen erhalten hat und mit Schwierigkeiten beim Wirtschaftswachstum zu kämpfen hat. Es wurde auch betont, dass die Türkei ihre wahre Stärke mit einer zuverlässigen Regierung besser entfalten könne.

Der Türkisch-Deutsche Wirtschaftstag, an dem fast 30 Unternehmen und Organisationen mit Ständen teilnahmen, endete mit einem Forum mit dem Titel „Investitionsmöglichkeiten in Deutschland und Nordrhein-Westfalen“ mit Dr. Adem Akkaya von NRW.INVEST, Banu Kepekçi vom ATİAD-Mitglied Medipa Handels GmbH, Rukiye Dırama von Prae Legal und Metin Akyılmaz von Turbel Europe. Das Forum endete außerdem mit einem Forum mit dem Titel „Digitale Transformation und Innovation“ mit Müfit Tarhan, Vizepräsident von ATİAD und CEO der Humintech GmbH, Berkan Denkçi von PGI, Saadettin Tüzün von Ericsson und Mirza Özoğlu von Digital Art.