ATİAD ERFOLGT ZUM ERSTEN MAL
ATIAD hat mit seiner bahnbrechenden Veranstaltung, dem Deutsch-Türkischen Wirtschaftstag 2009, der türkische Unternehmer in Deutschland mit Vertretern verschiedener Regierungs- und Wirtschaftsinstitutionen und -organisationen zusammenbrachte, viel Aufmerksamkeit und Lob erhalten. Die Veranstaltung, die in diesem Jahr erstmals von ATİAD, der Vereinigung europäischer türkischer Unternehmer und Industrieller, organisiert wurde, zählte rund 550 Arbeitgeber, Existenzgründer und Aussteller aus ganz Deutschland.
Bei der Eröffnung des Deutsch-Türkischen Wirtschaftstags 2009 im Düsseldorfer Congress Center CCD sagte Bundesminister für Arbeit und Soziales, Olaf Scholz: „Ein Türkischer Wirtschaftstag in Deutschland ist längst überfällig. Obwohl Türken seit fast 50 Jahren in Deutschland geschäftlich tätig sind, ist es überraschend, dass eine solche Veranstaltung zum ersten Mal stattfindet. Es ist sehr erfreulich, dass ATİAD eine solche Veranstaltung organisiert.“ Scholz forderte, dass jungen Menschen ausländischer Herkunft, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, die doppelte Staatsbürgerschaft gewährt werden sollte, und sprach sich für eine EU-Mitgliedschaft der Türkei aus.
Professor Recep Keskin, Vorstandsvorsitzender der ATİAD, hielt die Eröffnungsrede zum Deutsch-Türkischen Wirtschaftstag. Keskin ging auf die aktuelle Lage der türkischen Wirtschaft in Deutschland ein und erklärte, dass die Bedeutung der türkischen Wirtschaft in der deutschen Wirtschaft laut verschiedenen Forschungsergebnissen in den kommenden Jahren zunehmen wird. Prof. Recep Keskin betonte, dass das wirtschaftliche Potenzial türkischer Bürger besser genutzt werden müsse und dass hierfür eine stärkere Betonung der Berufsausbildung unerlässlich sei.
Im Anschluss an Keskin ergriff Bundesarbeitsminister Olaf Scholz das Wort. Scholz betonte die Bedeutung der Kurzarbeit und lobte die Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium und der ATİAD. In seiner Rede kritisierte Scholz die Banken für ihre zu passive Kreditvergabe und wies darauf hin, dass die Rückkehr der Geschäftswelt zu voller Effizienz von einer flexibleren Kreditpolitik der Banken abhänge. In seiner Rede vor rund 550 Zuhörern forderte Scholz, dass jungen Menschen ausländischer Herkunft, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, die Möglichkeit einer doppelten Staatsbürgerschaft gegeben werden sollte. Der Abschnitt von Scholz' Rede, der den meisten Beifall erhielt, war der Abschnitt über die Anerkennung im Ausland erworbener Abschlüsse. Scholz verwies in diesem Zusammenhang auf die dänische Praxis und erklärte, dass ausländischen Akademikern in Deutschland Chancen eröffnet werden sollten. Bundesarbeitsminister Scholz bekräftigte zudem seine Unterstützung für die Mitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union und fügte hinzu, er werde alles in seiner Macht Stehende tun, um dies zu erreichen.
Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Karl-Josef Laumann begann seine Rede auf dem Deutsch-Türkischen Wirtschaftstag 2009 mit den Worten: „Es ist sehr erfreulich, dass ATIAD Düsseldorf für diese Veranstaltung ausgewählt hat.“ Laumann betonte, dass Berufsausbildung zu einem wesentlichen Bestandteil des modernen Wirtschaftslebens geworden sei: „Die Beratungsarbeit zur Berufsausbildung beginnt in der Familie. Daher ist es wichtig, türkische Eltern besser über dieses Thema zu informieren. Wir werden eine Studie in türkischer Sprache initiieren, um türkische Eltern zu informieren.“ Laumann betonte, er habe die Gelegenheit gehabt, das Berufsbildungssystem in der Türkei zu begutachten. Er stellte fest, dass dort ein dem deutschen ähnliches Berufsbildungssystem entwickelt werde, was er sehr erfreulich finde.
Im Anschluss an seine Rede überreichte Laumann gemeinsam mit dem ATİAD-Vorsitzenden Prof. Recep Keskin Plaketten und gratulierte den fünf erfolgreichsten Unternehmerinnen und Unternehmern, die ATİAD in diesem Jahr ausgewählt hatte. Diese Preisverleihung, die jährlich im Rahmen des Deutsch-Türkischen Wirtschaftstages stattfindet, begeisterte die Anwesenden und erhielt stehende Ovationen.
Der erste Deutsch-Türkische Wirtschaftstag 2009 von ATİAD stand unter dem Motto „Gründen Sie Ihr Unternehmen mit Beratung! Entwickeln Sie Ihr Unternehmen, indem Sie Anreize nutzen.“ Im Rahmen der Veranstaltung boten Experten den Teilnehmern an 27 Ständen im Düsseldorfer Kongresszentrum kostenlose Beratung und Informationen an. Der Deutsch-Türkische Wirtschaftstag 2009 richtete sich an Geschäftsleute, Mitarbeiter türkischer Unternehmen und Existenzgründer und befasste sich in Arbeitsgruppen ausführlich mit den Themen Unternehmensgründung, Unternehmensentwicklung und Berufsausbildung.
Die Veranstaltung, die im Rahmen von İşte Bilgi, einem Informations-, Beratungs- und Unterstützungszentrum für kleine und mittlere türkische Unternehmen in Deutschland und deren Mitarbeiter, organisiert wurde, umfasste auch Workshops mit Experten zu Themen wie effektives Marketing und Arbeitsplatzübernahme. Die letzte Folge des Deutsch-Türkischen Wirtschaftstags 2009, moderiert von Evren Şekerci, Radiomoderatorin bei Funkhauseuropa, beinhaltete eine Diskussionsrunde mit prominenten türkischen Unternehmern in Deutschland. Dr. Ahmet Lokurlu, Mustafa Baklan, Fırat Baz und Vural Öger diskutierten über die Anfänge türkischen Unternehmertums in Deutschland und ihre Perspektiven auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft.